Das interaktive Spiel WueDiversity bietet Schülerinnen und Schülern einen spielerischen Zugang zum Thema religiöse Vielfalt in Würzburg
In diesem Jahr bekommen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Interreligiöse Shuttletour als digitales Game mit multimedialen Elementen zu erleben und religiöse Vielfalt in Würzburg online kennenzulernen. Das bewährte Format der Interreligiösen Shuttletour wurde vor 15 Jahren im Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage e.V. (WBDZ) initiiert und wird seit einigen Jahren in Kooperation mit der Kirchlichen Jugendarbeit Diözese Würzburg und dem Dag-Hammarskjöld-Gymnasium durchgeführt. In diesem Jahr präsentiert sie sich als digitale Schnitzeljagd durch Würzburg. Die erste Test-Phase des von Studierenden der Universität Würzburg konzipierten Prototyps ist ab sofort gestartet und kann unter www.wuediversity.de abgerufen werden.
WueDiversity führt Schülerinnen und Schüler auf eine spannende Reise durch fünf unterschiedliche Gemeindeorte in Würzburg. Alles beginnt mit einem Klick auf eine Stadtkarte von Würzburg, wo die Teilnehmenden mithilfe von kleinen Rätseln zu den jeweiligen Gemeindeorten geleitet werden und sich so diese Orte Klick für Klick für Schritt selbst erschließen. An den verschiedenen digitalen Stationen angelangt erwarten die Besucher:innen an fünf Orten verschiedene multimediale Formate zu den jeweiligen Religionsgemeinschaften. Videoreportagen, Gesangsaufnahmen, Interviews und Erklärfilme bringen den Teilnehmenden die einzelnen Religionen näher und bilden die religiöse Vielfalt so auch in den vielfältigen Vermittlungsformaten ab. Das Spiel WueDiversity endet mit einem Quiz, bei dem Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen testen können.
Die Hauptzielgruppe des Spiels stellen Schülerinnen und Schüler ab der siebten Jahrgangsstufe sowie Lehrkräfte aus Würzburg und Umgebung dar, aber auch Multiplikator:innen und weiteren Interessierten steht das Spiel offen. Neben der Vermittlung von Wissen zu unterschiedlichen Religionsgemeinschaften soll die interaktive Stadtkarte ebenfalls die Auseinandersetzung zu einem diskriminierungssensiblen Umgang mit dem Thema religiöse Vielfalt fördern und mögliche Vorurteile abbauen. „Mit WueDiversity können Schülerinnen und Schüler auch während der Pandemie interreligiöse Erfahrungen sammeln und die unterschiedlichsten Gebetsorte in Würzburg spielerisch erkunden. Da wo die aktuelle Situation die Durchführung der Interreligiösen Shuttletour in Präsenzform verhindert, schafft das Spiel einen Zugang und ermöglicht einen Blick in die Würzburger Gemeinden“, erklärt Karo Voráčková vom Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage e.V.
WueDiversity stellt kein abgeschlossenes Projekt dar, sondern den Startpunkt für die Entwicklung digitaler Formate und soll in Zukunft stetig erweitert werden. Neben Gebetsorten wurden auf der Karte auch Erinnerungsorte und Stolpersteine aufgenommen, um diese gesellschaftspolitische Perspektive in der Behandlung von religiöser Vielfalt nicht außen vor zu lassen. Wer das Spiel selbst ausprobieren will, benötigt lediglich ein digitales Endgerät sowie 60- 90 Minuten Zeit. Lehrkräfte können beim WBDZ e.V. auch Begleitmaterial mit Lösungen anfordern, welches die Projektgruppe die den Spiele-Prototyp entwickelt hat, bereitstellt.
Die Interreligiöse Shuttletour fand das erste Mal 2006 als Ergebnis der Arbeitsgruppe Interreligiöser Dialog des WBDZ statt. Pro Tour wurden fast 100 Schülerinnen und Schüler mit einem Shuttle-Bus an einem Tag an vier Gebetsorte gefahren und lernten dort in den jeweiligen Gemeinden, was für sie ihren Glauben ausmacht und wie Glauben in Würzburg praktiziert wird. Seitdem hat sich dieses Format als Bildungsveranstaltung für Würzburger Schülerinnen und Schüler etabliert und wurde jeweils zweimal im Jahr veranstaltet. Seit 2020 waren Besuche in Gebetsorte aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nur digital als Stream möglich. Aus diesem Grund wurde 2021 zum 15-Jährigen Geburtstag der Interreligiösen Shuttletour das digitale Spielprojekt WueDiversity gestartet. Konzipiert und umgesetzt wurde es im Auftrag des WBDZ e.V. von einem interdisziplinären Studierendenteam der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Rahmen der Lehrveranstaltung „Professionelles Projektmanagement in der Praxis“ mit der Unterstützung von insgesamt fünf Gemeinden: der russisch-orthodoxen Gemeinde, der buddhistischen Religionsgemeinschaft Yun Hwa Dharma Sah, dem Shalom Europa, der Mountain Movers Chapel International Kirche sowie der islamischen DITIB-Gemeinde.
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